Mittwoch, 10. November 2010

Klaus Wunderlich hat einen Nachnahmen

und der FUNKtioniert. Ich fahr letztens auf der Landstrasse Richtung Flensburg, als ich beim abbiegen auf die B199 einen Tramper im Rückspiegel sehe. Meine alte Tramperseele konnte natürlich nicht wiederstehen und da bin ich gleich rechts rangefahren (gab keine Möglichkeit zu wenden) und bin ausgestiegen und habe so laut wie möglich gepfiffen um den Tramper auf mich aufmerksam zu machen. Der hat mich dann auch irgendwann gehört und sich schnell auf den weg gemacht um zu meinem Auto zu kommen. Als er dann nach ein paar minuten endlich dazustieg gings flugs weiter richtung Stadt.
Ja was hat das denn nu mit Klaus zu tun, fragt sich natürlich der fleissige Leser. Also, wir reden so übers trampen und das früher ja alles besser war und was machst du denn so, und er will ja mal Autoschlosser oder auch Lackierer werden oder vielleicht auch beides, dann können die Kunden ja auch gleich beides bei ihm bestellen.
"Ja, und was machst Du denn sonst noch so wenn du mal so richtig spass haben willst im leben?" Frag ich dann noch so, der Vollständigkeit halber. Ich konnte mir einfach nich vorstellen das das sein Lieblingsberufswunsch sein sollte.
"Ach, ja" meint er,"ich bin ja auch noch DJ"
nächste Frage: "Kennst du Klaus Wunderlich?"
"Ja klar!"
Da hab ich natürlich gestaunt und ihm gleich vom klauswunderlich.blogspot.com erzählt. Und siehe da, er war schon auf den Blog gesurft. Er meinte er hätte ein wenig gegoogelt und da nach Klaus gesucht und ist dann auf wunderlich gestossen und hat sich so von Seite zu Seite bis auf den Blog geklickt. Ja klickt es jetz schon bei Dir. Ich sach bloss, Klaus und sein Nachnahme. Ich hab keine Worte mehr...

2 Kommentare:

  1. hans, vielen dank!
    aber verstehst du die leute auf dem video? wieso flippen die eigentlich nicht aus, unglaublich wie man so still und steiff dastehen kann, wenn klaus so in die tasten tastet. meinst die meditieren?

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  2. Echt ein Phänomen, die Musik tobt, aber alle machen so auf Pokerface, Klaus inklusive.

    Man kann das nur mit Nietzsche erklären. Die dionysische Musik löst alle Grenzen des Maßvollen und Geordneten auf, droht auch die Grenzen des Individuums selbst aufzulösen:

    "Ein Mensch, der wie hier das Ohr gleichsam an die Herzkammer des Weltwillens gelegt hat, der das rasende Begehren zum Dasein als donnernden Strom oder als zartesten verstäubten Bach von hier aus in alle Adern der Welt sich ergiessen fühlt, er sollte nicht jählings zerbrechen?"

    Das Publikum klammert sich also notgedrungen an das Geschehen auf der Bühne und die historische Person Wunderlichs, um seinen eigenen Untergang abzuwenden:

    "Und wo wir athemlos zu erlöschen wähnten, im krampfartigen Sichausstrecken aller Gefühle, und nur ein Weniges uns mit dieser Existenz zusammenknüpfte, hören und sehen wir jetzt nur [Klaus]."

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